Argentinien Teil 2 – Chile Teil 4 Ushuaia – Buenos Aires

Am 14.12. ging es zurück in Richtung Punta Arenas. Zwischenstopp und Übernachtung beim Hostel Motorcycle Fin del Mundo (https://web.facebook.com/HostelMotorcycleFinDelMundo/?_rdc=1&_rdr) in Rio Grande. Eine legendäre Lokation. Hier trifft sich wohl die ganze Motorradgemeinde. Ständig ist ein Kommen und Gehen von Bikern aus der Nachbarschaft oder von Bikern, die auf der Durchreise sind. Und man kommt hier einfach nicht vorbei. Es ist eine einfache und günstige Unterkunft, aber alle die hierherkommen werden herzlichst begrüßt. Obligatorisch bekommt man auch eine Urkunde und erscheint dann auf der o.g. Facebookseite. Und trifft auf ausgewöhnliche BikerInnen. Ein französisches Pärchen ist schon ein paar Jahre unterwegs. Quer durch Kanada, dann Alaska und jetzt in Richtung Ushuaia. Von Ushuaia geht es bei den Beiden dann in Richtung Brasilien und vielleicht Venezuela.  Beeindruckend! 

Am 15.12. weiter nach Punta Arenas. Der Wind war dann doch nicht so moderat, wie in der Prognose am Tag davor angegeben. Aber es ging trotzdem ganz gut. Einquartiert für die nächsten sieben Nächte habe ich mich im Hotel Patagonia B&B. Am nächsten Tag hatte ich das Motorrad gründlich gereinigt. War nicht einfach eine Lokation zu finden, wo man die Maschine selbst abstrahlen und putzen durfte.  Am 17.12. ein Besuch im maritimen Museum Nao Victoria. Die dort ausgestellten Schiffe wurden alle originalgetrau nachbebaut. Die Victoria war eines von den fünf Schiffen, die als einzige und als erstes Schiff die Welt umsegelt hatte. Am 18.12. um 7 Uhr startete die ganztägige Tour zu den Königs Pinguinen auf Tierra del Fuego. Das ist der einzige Platz in Chile, außerhalb der Antarktis, wo diese Pinguine zu sehen sind. Es ist eine privat geführte Anlage. Man brauchte schon ein gutes Teleobjektiv, um einigermaßen gute Bilder zu machen. Ich bekam ein paar Bilder von unserem Guide siehe auch (www.instagram.com/atmaphoto). Nach der Besichtigung und Führung fuhren wir dann nach Porvenir, wo dann auch die Fähre zurück nach Punta Arenas ablegte. Am 19.12. war dann der Stichtag für die Motorradabgabe. Bei der Spedition wusste man schon Bescheid, dass ich komme, da Ronny dies schon im Vorfeld organisiert hatte. Ronny arbeitet für Intime und ist Ansprechpartner für die Abwicklung in San Antonia (Valparaíso). Möglicherweise ist das Motorrad dann schon Ende Januar in Deutschland. Für den 20.12. hatte ich noch eine Walbeobachtungstour gebucht. Es ging schon um 4 Uhr morgens los. Erst ca. 1 Stunde bis zur Bootanlegestelle. Dann weiter mit dem Katamaran bis zum südlichsten Punkt des amerikanischen Festlands – Kap Froward. Von dort zu einem Platz, wo sich die Buckelwale aufhalten. Und tatsächlich haben wir einige gesehen. Weiter vorbei an einer Kolonie Magellan Pinguine bis zu einem Gletscher, wo dann die Mittagspause war. Danach nochmals Walbeobachtung und zurück nach Punta Arenas. Der 21.12. diente der Vorbereitung für die Kreuzfahrt. 

Am 22.12. um 13 Uhr war der Check-in-Prozess für die Kreuzfahrt und ab 18 Uhr konnte man das Schiff betreten.  Ablegen war für 20 Uhr geplant. Aber aufgrund zu viel Wind konnte das Schiff erst um ca. 22:30 Uhr ablegen und brauchte dazu noch die Hilfe eines Schleppers, um von der Pier loszukommen. Davor war noch Kabine beziehen und Abendessen. Meine Tischnachbarn waren ein jüngeres Pärchen aus London und ein älteres Pärchen aus dem US-Bundesstaat Washington. Am Nachbartisch saß ein deutsches Pärchen.  Ein wahnsinniger Zufall war es, dass er sein Cousin nach 4 Jahren auf diesem Schiff wiedergetroffen hat. War nicht geplant und nicht verabredet. Wie klein ist die Welt. Am nächsten sind wir in der Ainsworth Bay angekommen.  Eine kleine Wanderung zur Erkundung der Flora wurde angeboten. Die etwas anspruchsvollere Tour wurde wegen zu viel Wind abgesagt. Dann wurde alle mit den Zodiacs an Land gebracht und verschiedene Gruppen (englisch, spanisch und deutsch) gebildet. Für jede Gruppe gab es auch einen Guide, der oder die dann viel erklärt hat. Nach der Exkursion ging weiter zu Tucker Islet und nach dem Mittagessen per Zodiacs zu den Inseln, wo mehr als 4.000 Pinguine leben. Besichtigen konnte man das Treiben nur vom Zodiac aus. Neben den Pinguinen kann man auch andere Vogelarten bewundern, darunter Königskormorane, Austernfischer, chilenische Raubmöwen, Seetanggänse, Delfinmöwen, Adler und gelegentlich sogar Andenkondore. Über Nacht ging es dann weiter durch den Gabrial-Kanal in Richtung Beagle-Kanal und am Morgen des 24.12. Einfahrt in den Pia Fjord. Dort hieß es dann nach dem Briefing per Zodiacs zum Pia Gletscher inklusive einer kleinen Wanderung zum Aussichtspunkt. Von dort hatte man einen grandiosen Ausblick auf den Gletscher, den Fjord und die umliegende Bergwelt. Alleine dieser Anblick war es schon wert, die Schiffsreise zu machen. Weiter ging es dann vorbei an der Gletscher Allee, wo die nach europäischen Ländern benannte Gletscher Holland, Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich vom Schiff aus zu sehen waren. Dazu wurden dann länderspezifische Häppchen serviert. Am nächsten Morgen dem 25.12. war es dann soweit, wir erreicht frühmorgens Kap Horn und nun stellte sich die Frage kann man an Land gehen oder nicht. Leider war der Wind um die 40 Knoten zu stark, um mit den Zodiacs an anzulanden. Wir hielten uns noch eine halbe Stunde vor dem Kap auf, aber der Wind flaute nicht ab. Zu mindestens konnten wir ein paar Bilder mit der Flagge Kap Horn und demselben im Hintergrund machen. Später gab es noch eine Urkunde für das Erreichen des südlichsten Punktes der Welt. Auf der anderen Seite, wäre Kap Horn nicht Kap Horn, wenn es so einfach wäre dort anzulanden. Es ist nun mal das stürmischste Revier auf der Welt. Weiter ging es dann zur historischen Wulaia Bay, wo wir ein kleines Museum besichtigen und eine kleine Wanderung unternehmend konnten. Wie immer mit Guide und viel interessanten Information. Das Ziel Ushuaia rückte näher, aber zuvor wurden noch die Zoll- und Einreiseformalitäten im Hintergrund erledigt. Um Mitternacht lief das Schiff dann in den Hafen von Ushuaia ein. Nochmal ein Frühstück am 26.12. und Verabschiedung von der Crew, den Tischnachbarn und von den Leuten, die man auf dem Schiff kennengelernt hat. Weiter mit dem Taxi zum Flughafen und in den Flieger nach Buenos Aires. Eingecheckt im Hotel NH Latina (www.nh-hotels.de). Aufgrund der guten Tauschbedingungen von WesternUnion war der Übernachtungspreis und sonstige Ausgaben sehr günstig. Deswegen ging ich gleich am nächsten Tag zu einer WesternUnion Station. War ca. 1 Stunde vor Öffnung da und war somit der 3. in der Reihe. Die Schlange wurde schnell länger. Funktioniert alles super, auch mit einer größeren Summe. Zurück im Hotel habe ich dann gleich die 6 Nächte bezahlt. Dann zur nächsten Hop-on/Hop-off Busstation und ein 2-tages Ticket gekauft. Mit dem Bus werden die meisten Sehenswürdigkeiten abgefahren und man kann jederzeit aus- und einsteigen oder einfach komplett im Kreis fahren. Das habe ich 2 Tage lang gemacht und immer wieder ausgestiegen und verschiedene Sehenswürdigkeiten zu Fuß besichtigt. Am 29.12. hatte ich mir ein Leihfahrrad gemietet und bin damit in das ca. 30 km entfernte Tigre gefahren. Unterwegs kam ich an verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. China Town, Pferderennbahn von BA uvm. vorbei. Tigre grenzt direkt an das Delta des Flusses Paraná und ist so zu einem beliebten Naherholungsgebiet geworden. Viele kleine Flussarme durchziehen die Landschaft. Auch sehr viele Kajaks und Ruderboote waren zu sehen. Bei der Rückgabe des Fahrrades habe ich erwähnt, dass eine Kajaktour ganz toll wäre. Er hatte mir daraufhin eine Whatapp Nummer von einer Verleihstation gegeben. Also beschloss ich Kontakt aufzunehmen und am nächsten Tag mit dem Zug (S-Bahn) dorthin zu fahren. Hat alles super geklappt. Ich war um 11:30 Uhr dort, Kajak, Paddel und Weste übernommen und für ungefähr 3 Stunden losgepaddelt. War ein tolles Erlebnis. Am 31.12. habe ich mich dann um die Präsentation für den letzten Bericht gekümmert. Für den Silvesterabend hatte ich schon im Vorfeld Recherchiert und eine Tango-Show inklusive Dinner und Abholservice gebucht und gleich am Ankunftstag in Cash bezahlt. Damit war der Ticketpreis zu Blue Dollar Konditionen sehr günstig. Tolle Show und gutes Essen. Saß mit einem bunten Mix von Personen aus verschiedenen Ländern am Tisch. Die Länder USA, Mexiko, Chile, Brasilien und ich Deutschland waren vertreten. Mein direkter Tischnachbar hatte auch vor einer Woche die Kreuzfahrt mit der Australis von Ushuaia gemacht. Nach der Show und nach einer Stunde im neuen Jahr bin ich dann noch in das neue Hafenviertel Puerto Madero gelaufen. Dort tanzte der Bär. Hatte mich noch eine Weile dort aufgehalten und bin dann zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen frühzeitig ausgecheckt und dann per Taxi zum Flughafen. Zuerst hieß es, dass es am Neujahrtag kein Taxiservice gibt und sie keine Reservierung machen können. Das ich entweder mit einem Kleinbus oder per Uber zum Flughafen fahren muss. Aber auf einmal standen einige Taxis vor dem Hotel und ich bat dann nochmals darum ein Taxi zu rufen. Hat dann auch geklappt. Nun heißt es Abschied nehmen von Südamerika. Zurück in die Heimat. Wünsche allen ein frohes und gesundes neues Jahr! Ein abschließendes Fazit kommt dann in ein paar Tagen.  

2 Responses

  1. Jörg
    |

    Dir auch ein frohes, gesundes und ein schönes Jahr 2023! Vielen Dank für die vielen Eindrücke, die Du hier geteilt hast. Eine tolle, erlebnisvolle Reise, von der Du wieder gesund nach Deutschland zurückkommst. Die Erlebnissen und Eindrücke werden dich bestimmt noch lange verfolgen. Komm gut und sicher zurück und bis bald!
    Jörg

  2. Erik Engesser
    |

    Hallo Gerd, ich wünsche dir auch ein frohes neues Jahr. Deine Berichte sind Jahr sehr beeindruckend. Du hast ganz schön viel gesehen und viele Kilometer auf dem Motorrad verbracht. Deine Reiseberichte und Filme sind auch sehr interessant, so dass man einen guten Eindruck von den Ländern hat. Ich freue mich wieder auf einen gemeinsamen Abend in Böblingen, an dem du sicherlich viel zu erzählen hast. Bis dann.
    Herzliche Grüße Erik

Kommentare sind geschlossen.