Chile – Teil 1 Grenze – Valparaíso

Nun ging es für mich am 28.10. auf gut asphaltierten Straßen weiter von Ollagüe bis San Pedro de Atacama. Am Ende hatte das Sandfahren auf der letzten Etappe Bolivien doch ein bisschen Spaß gemacht, vorausgesetzt man hatte genügend Geschwindigkeit. Unser Guide bei der Transafrika Tour hatte gesagt, entweder man liebt oder man hasst das Sandfahren, dazwischen gibt es nichts. Ich glaube, hassen werde ich es nicht. Somit sollte doch noch Potential da sein.
In San Pedro de Atacama habe ich mich im Hostal Alto Yali (www.hostalaltoyali.com) für 4 Nächte einquatiert und bei Feel Atacama (www.feelatacama.com) verschiedene Touren in der Atacama Salzwüste für 3 Tage gebucht. Touranbieter kann ich gerne weiterempfehlen. Am 29.10. ging es auf eine Tour zum Vallecito. Man befindet sich in der Salzwüste, wo auch noch ehemalige Salzminen zu sehen sind und ein alter Bus, der nach Motorschaden einfach dort stehen gelassen wurde und heute als Touristenatraktion dient. Die Atacama Wüste ist die trockendste Wüste auf der Erde. Im Bereich um San Pedro de Atacama ist es eine Salzwüste. Erst 100 km entfernt ab Calama beginnt die Sandwüste, die bis zur Küste reicht. Nach der Tour gab noch ein Pisco Sour und dazu einen kleinen Snack zum Sonnenuntergang in der Wüste. Am 30.10. auf zur Tour „Ruta Salares“. Auf über 4.000m konnte man riesige Steinsäulen bewundern. Ebenso besuchten wir auf der Tour den Salar de Quisquiro und den Salar de Aguas Calientes, der an einer Stelle von einer heißen Quelle gespeist wird.
Beeindruckende Landschaft, ein paar Flamingos, Vizcachas und Vicuñas gab es zu sehen. Am Abend ging es dann zur Astro Tour. Sternbilder erkunden und es wurden ein paar Bilder mit spezialkamera gemacht. Am 31.10. hieß es dann um 5 Uhr abfahrbereit zu sein, um dann zu den Geysiren zu fahren. Ein beeindruckendes Schauspiel erwartete uns. Ein rießige Fläche, mit mehreren dampfenden und brodelnden Löcher, aus denen 85 °C heißes Wasser heraussprudelte. Neben Yellostone und Dolina Geiserrow in Kamtschatka ist das hier das drittgrößte Geysirfeld. Nachmittags dann noch die letzte Tour das Valle de Luna (Mondtal) inklusiv Sundowner mit Pisco Sour und Snack. Insgesamt ganz tolle Touren, die einem glauben machte, man sei auf einemanderen Planeten. War schon etwas ganz besonderes. Wow!

Von San Pedro de Atacama ging es dann am 01.11. nach Antofagasta, mit einem Zwischenstopp in Baquedano und Besichtigung des Eisenbahnmuseums. Im Jahr 1983 wurde der Bahnhof zum historischen Denkmal erklärt. Dort findelt man noch alte Dampflokomitven, Drehscheibe, Lokschuppen, Wagen für Passagiere und einiges mehr. Antofasta liegt an der Küste und ist wohl eine Spielstadt. Hat ein großes Kasino und viele kleinere Spielhallen in
der Stadt. Muss man nicht mehrere Tage bleiben.

Weiter ging es am 2.11. zum Nationalpark Pan de Azúcar, mit einem kleinen Zwischenstopp bei der Mano del Desierto, eine aus Eisen und Zement geschaffene Skulptur einer großen Hand. Von der Abzweigung der Panamericano zum Pan de Azúcar waren es dann nochmals 30 km gut präparierte Piste. Nach der letzten Biegung kam das große Staunen. Der Blick auf das Meer und der Strand war einfach traumhaft. Neben dem ersten Traumstrand in Kolumbien, war das sicher Nummer 2 auf der Reise. Das war ein guter Tipp von einem deutschen Ehepaar im Hostal Alto Yalí in San Pedro de Atacama. Danke dafür! Ich hatte vorher ein Zeltplatz bei Pan de Azúcar Lodge (www.pandeazucarlodge.cl) reserviert. Es waren nur 3 Plätze belegt. Somit konnte ich mir noch einen tollen Platz, nahe am Strand aussuchen. Noch ein kurzes Bad im kalten Pazifik. Wird wohl das letzte mal gewesen sein. Jetzt konnte ich zum ersten Mal mein Kochset ausprobieren. Nudeln Bolognese hat gut funktioniert. Dann noch den Sonnenuntergang mit einem Sundowner Bier genossen.
Am nächsten morgen früh raus, um für den längeren Weg nach La Serena rechtzeitig loszukommen. Das Finden der Unterkunft in der Nähe von La Serena gestalltete sich etwas schwierig. Ich wollte mal nicht direkt in der Stadt etwas suchen und hatte mich für ein ruhiges Hostal Casa Felice entschieden. Jeder Weg (Schotter) führte irgendwie in eine Sackgasse. Musste mich irgendwie durchfragen. Da stand einer am Zaun, den frag ich mal. Ein Stück zurückfahren sagte er und dann zweimal links. Ok, ich fuhr und dann kam ein Tor. Zum Glück kam gerade ein Auto, welches ausfahren wollte.
Das Tor ging deshalb auf und der freundliche Autofahrer winkte mich durch. Ich hielt kurz an und fragte nach der Unterkunft. Ich verstand, ganz hinten am Ende links. Ich musste dann unterwegs nochmals fragen. Hatte die Adresse in Booking.com. Dann stand ich vor der Unterkunft, niemand da!? Am Nachbarhaus fuhr gerade jemand in die Einfahrt. Also schnell hin und fragen. In der Zwischenzeit ist dann jemand aufgetaucht und hat mir aufgemacht.
Sehr einfaches Zimmer und separates Bad. Preis erschien mir dann doch ein bisschen zu hoch. Hatte dann das Abendessen noch mitreinverhandelt. War wohl auch der einzige Gast. Familiärer geht es nicht.

Ja, dann am 04.11. auf nach Valparaiso. Es war auch eine Empfehlung von dem Ehepaar in Atacama, ich soll doch zum Pontoval B&B (www.pontoval.com) vom Ernst gehen. Es ist ein Schweizer, der dort eine Pension betreibt. Ich hatte gleich mal 4 Nächte gebucht und vor Ort nochmal eine Nacht verlängert. Die Landschaft, auf dem Weg dorthin, wurde zunehmend grüner. Nach dem immer sandfarben in der Atacama Wüste, war das eine wohltuende Abwechslung. So wird es jetztz erstmal bleiben. Wobei die Wüste auch ihren Reiz hatte. Angekommen und Ernesto hat mich gleich empfangen und eingewiesen. Garage gleich unterhalb von der Unterkunft, mit direktem Zugang. Mein Apartment hat auch eine
eigene KÜche. Habe mich erstmal eingerichtet und dann mit Ernesto zusammengesetzt, um seine Empfehlungen bzgl. Erkundung Valparaiso zu notieren. Bin dann gleich noch zum Supermarkt gefahren und habe für die nächsten Tage etwas Proviant eingNächekauft. Am Abend dann einen kleines Gericht gekocht. Nächster Tag 05.11. dann mit dem Bus 701 zum Plaza Sotomayor gefahren, das ist der Treffpunkt um 10 Uhr für die Free Tour. Alex kam dann kurz darauf und hatte
die Gruppe, waren auch noch zwei Mädels aus Deutschland dabei, dann hervorragend durch die Sehenswürdigkeiten von Valpariso geführt. Kann natürlich für die 3 Stunden nur ein kleiner Auszug sein. Aber wir fanden es super! Danke Alex! Bin dann noch ein bisschen an der Promenade entlang gelaufen. Dort war so ein Wassersport Event, mit Segel-Regatta und Kajak-, SUP-, Segelboot-Verleih. Dann mit dem Bus 701 zurück zum Hostel. Am 6.11. kurze Motorradtour nach Viña del Mar, einem Nachbarort von Valparaíso, direkt an der Küste, mit schönen Sandstränden. Ganz nett. Dann wollte ich doch noch nach Santiago, die Mädels aus Deutschlandhatten das empfohlen. Also dann am 7.11. mit dem Bus nach Santiago und der Metro zum Municipal Theatre of Santiago. Dort ist der Treffpunkt für die Free-Tour Bucher. Carlos war schon da und hat die Leute empfangen. Kurze Vorstellung und dann ging es auch schon los. Die Stadt hat es durch diverse Erdbeben mehrmals so richtig gebeutelt, sodass die Gebäude immer wieder neu aufgebaut werden mussten. Deshalb gibt es eigentlich kein historischen Gebäude. Nur eben Reblikas. Trotzdem ist der Stadtkern sehr sehenswert. Die Tour endete dann in einem Viertel, wo viele nette Restaurants sind und wo sich das Nachtleben abspielt. Für mich ging
es aber wieder zurück zum Busterminal und nach Valparaíso.

So, dass war es jetzt erstmal mit größeren Städten. Ich denke, es wird bergiger, windiger, eher wechselhaftes Wetter, aber die Landschaft wird beeindruckend sein. Darüber mehr im nächsten Teil.

5 Responses

  1. Alvaro Cosme
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    Hallo Gerd,

    tolle Bilder und Eindrücke.
    Alleine ist anders, aber hat auch seinen Reitz.
    Ich wünsche Dir noch sehr viel schöne Erlebnisse und Eindrücke.
    Mach weiter so!

    Viele Grüße Alvaro

  2. Jörg
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    Eine faszinierende Natur: von heißen Quellen, Wüsten, Salzbecken und zerklüfteten Bergen. Die Videos sind beeindruckend!
    Freue mich jetzt schon auf Feuerland Berichte!
    Drücke Dir die Daumen!

  3. Bettina
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    Hallo Gerd, mit dir, jetzt solo, geht die Reise auch für uns Mitleser weiter, vielen Dank dafür! Den Blog zu bedienen macht bestimmt auch so einige Arbeit! Aber ich freue mich über jedes Video und bin immer wieder von den Landschaften begeistert und inspiriert. Die unglaublichen Geysire.. da qualmt und sprudelt es einfach auf einer große Fläche aus Erdlöchern heraus, faszinierend zu sehen. Die heutigen Städte /Architektur Südamerikas so im Vergleich.. naja, es ist bunt gemischt. Beeindruckt bin ich dann immer noch mehr von den Resten alter Kulturen. So wie in Peru. Mal sehen, was noch kommt! Dir weiter gute Reise, Bettina

  4. Fred
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    Hallo Gerd,
    deine tollen und ausführlichen Reiseberichte reißen glücklicherweise nicht ab, da du deine Ziele jetzt alleine weiter verfolgst.
    Deine Videos sind natürlich sehr spektakulär und vermitteln mir die von dir gesammelten Eindrücke.

    Michael und ich sind in freudiger Erwartungen, wenn wir nächstes Jahr wenige deiner Spuren in Südamerika folgen können.
    Die von mir gekaufte Yamaha Tenere 700 habe ich dir ja bereits vorletzten Sonntag über unseren gemeinsamen WhatsApp Video-Call gezeigt.
    Es war besonders schön mit dir über diese riesige Entfernung im direkten Austausch zu sein und dich mal wieder sehen zu können.
    Für die Fortführung deiner Tour mit dem Endziel „Ushuaia“ ich dir weiterhin eine störungsfreie Reise und natürlich gutes Wetter.
    Respekt vor deinem aufgebrachten Mut die Reise auch als Solo-Fahrer fortzuführen, da wahrscheinlich Richtung Süden stetig die Bevölkerungsdichte abnehmen wird…

    Schon heute freue ich mich auf deine nächsten Beiträge und Videos.

    LG Fred

    P.S. Für alle daheimgebliebenen empfehle ich euch die Live-Multivison TERRA von Michael Martin anzusehen. Der Fotograf, welcher derzeit mit seinen Vorträgen bis April 2023 durch Deutschland reist, war u.a. auch 2019 in Südamerika und vermittelt in seinem Vortrag spektakuläre Bilder und Videos rund um den pazifischen Feuerring. Also wer sich selbst, Partner:in oder Freunden ein Weihnachtsgeschenk machen will, macht da nichts verkehrt 😉
    https://www.michael-martin.de

  5. Regina
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    Hallo Alleinreisender,
    schön dass du die Reise trotz aller Umstände weiter machst. Respekt dafür :-))
    Den Blog weiterbetreibst, mit so vielen beeindruckenden Bilder und Filmen.
    Kannst du überhaupt noch Deutsch sprechen?
    Freue mich immer von dir zu lesen.
    Weiterhin gute Fahrt und eine schöne Zeit, Projekte und Ausflüge mit und ohne Führer in der Gegend.
    Pass auf dich auf.
    LG Regina

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