Die Erwartungshaltung an die Galapagos-Inseln war groß, nach all den Berichten und Bildern, die wir im Vorhinein so gesehen hatten. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Wir hatten uns für eine organisierte Tour entschieden, um in der Kürze der Zeit (6 Tage / 5 Nächte) möglichst viel von der Inselwelt zu sehen. Mit Sharksky (www.sharksky.com) hatten wir echt Glück, die Organisation war sehr gut. Unser Aufenthalt auf den Inseln war zweigeteilt. Wir flogen zunächst nach San Cristobál und hatten unser Quartier in traumhafter Lage in einer familiengeführten Unterkunft mit nur wenigen Zimmern ca. 50 Meter vom Strand entfernt (www.casaplaymann.com). José und seine Familie kümmerten sich sehr rührig und versuchten, uns den Aufenthalt möglichst schön zu gestalten. Unsere Guide (gibt’s von dem Wort eigentlich eine weibliche Form ???) Manuela, eine gebürtige Schweizerin, die die Liebe vor 22 Jahren auf die Galapagos-Inseln verschlagen hat, kümmert sich super um alles Organisatorische und war mit Schweizer Genauigkeit J immer pünktlich da, um uns zum nächsten Programmpunkt zu führen.
Da uns das angebotene Programm von Sharksky sehr „straff“ vorkam, hatten wir einen Verlängerungstag vorneweg gebucht. So konnten wir am Ankunftstag den Strand „Playa Mann“ genießen und unsere ersten Erfahrungen mit den auf San Cristobál überall herumgrunzenden Seelöwen machen. Playa Mann ist ein „Gemeinschaftsstrand“, den Menschen und Seelöwen gemeinsam nutzen, mehr oder weniger in friedlicher Co-Existenz. Einige Touristen übertrieben es etwas mit der Nähe und meinten, einzelne Seelöwen aus jeder Perspektive und auch aus geringer Nähe fotografieren zu müssen. Im Gegenzug fanden es die Seelöwen toll, freie Handtücher zu okkupieren, was an der einen oder anderen Stelle zu hektischen „Verteidigungsaktionen“ führte. Wir haben das Schauspiel und das Bad im Pazifik sehr genossen.
Am zweiten Tag waren stand zunächst ein Spaziergang zu mehreren Aussichtspunkten auf dem Programm. Am Nachmittag ging es dann mit Manuela zum örtlichen Tauchshop, wo wir unsere Ausrüstung bekamen und dann mit Kapitän Eduardo und Tauch-Guide Daniel für unsere zwei Tauchgänge (der Zweite davon ein Nachttauchgang) rausfuhren. Die Unterwasserwelt der Galapagos-Inseln ist beeindruckend. An diesem und am Folgetag hatten wir die Gelegenheit, verschiedene Hai-Arten (Hammer-Hai, Weißspitzen-Riffhai, Schwarzspitzen-Riffhai, Galapagos-Hai), Meeres-Schildkröten, Rochen und unendlich viele Fischarten zu bewundern. Am dritten Tag ging es dann Tauchen zum Kickers Rock, wo zwar die Unterwassersicht sehr eingeschränkt war, aber die Artenvielfalt gut zu bewundern war, unter anderem auch ein Manta-Rochen.
Am Sonntag (14.08.) ging es dann sehr früh zum Pier und per Speedboat hinüber auf die (Haupt-)Insel Santa Cruz. Die Fahrt über das Meer war schon ein Erlebnis, man(n) hatte zwischendurch das Gefühl, gleich bricht das Boot auseinander, so wie es bei voller Fahrt auf die Wellen donnerte. Aber das Material hielt und wir kamen nach 2 Stunden Fahrt pünktlich gegen 9 Uhr in Puerto Ayora auf Santa Cruz an, wo uns am Pier auch schon Diego, unser örtlicher Guide erwartete. Er brachte uns zu unserem sehr zentral und günstig gelegenen Hotel Ikala (www.ikalagalapagoshotel.com), das sehr schön und modern war, allerdings fehlte die familiäre Atmosphäre, die wir auf San Cristobál so toll fanden. Vormittags ging es dann noch ins „Hochland“ im Inselinneren, wo wir eine Finca mit einem sehr großem Bestand an Riesenschildkröten besuchten. Die Kolosse waren schon beeindruckend und wir stiefelten mit einem Guide durch den Morast und er erklärte uns sehr viel über die Tiere. Zum Beispiel lernten wir, dass man das Alter einer Schildkröte an den Linien auf ihrem Panzer ablesen kann. Je glatter die Fläche ist und je weniger Linien zu sehen sind, desto älter ist das Tier. Auf der Finca gab es dann noch Mittag und wir fuhren zurück zum Hotel, wo wir dann auch unsere Zimmer beziehen konnten. Nach ein wenig „Gammeln“ am Pool ging es abends mit Diego zum Tauchshop, die Ausrüstung für den Folgetag anprobieren.
Am Montag folgte dann die Fahrt von Puerto Ayora im Süden der Insel zum Kanal zwischen Santa Cruz und Baltra im Norden der Insel, von wo aus wir unseren nächsten Tauch-Trip zu Spots vor den Inseln Mosquera und Seymour Norte starteten. Auch hier gab es wieder so ziemlich alles unter Wasser zu sehen, was die Galapagos-Inseln zu bieten haben (verschiedene Hai-Arten, Meeres-Schildkröten, sehr viele Fische und … das Tages-Highlight … ein ca. 20 Tiere umfassender Schwarm an Adler-Rochen, die wir mehrere Minuten „begleiten“ durften. An Bord war neben der Besatzung, unserem Tauch-Guide Marco auch eine Großfamilie aus Quito, die alle ohne Taucherfahrung waren und völlig begeistert aus dem Wasser kamen. Zusammen gab es dann noch Mittagessen in Puerto Ayora bevor wir zu unserem Hotel zurückkehrten und ein wenig in Planungen für die nächsten Tage einstiegen. Am Abend gab es noch ein leckeres Abendbrot im Ort.
Am Dienstag ging es dann nach dem Frühstück entspannt gegen 10:30 Uhr in Richtung Flughafen, der sich auf der Insel Baltra befindet. Die erste Fahrt endete an dem Kanal, den wir vom Vortag kannten, wo eine kurze Überfahrt folgte. Auf der Flughafeninsel angekommen, ging es dann per Bus weiter bis zum Terminal. Direkt auf dem Flughafengelände hatten wir dann auch noch das Glück, eine Land-Leguan zu sehen, was uns bis dahin nicht gelang. Mit etwas mehr Zeit hätte man sicherlich noch mehr der tollen Inseln bereisen und die volle Pracht an Flora und Fauna erkunden können. So landeten wir am Abend in Quito und bezogen wieder „unser“ Hotel, wo unsere Motorräder die ganze Zeit trocken und sicher in der Tiefgarage auf uns warteten.
Die Galapagos-Inseln waren definitiv ein Highlight unserer noch „jungen“ Reise. Zu Quito und dem restlichen Festland Ecuadors folgt dann der Bericht im nächsten Blog.
9 Responses
Kommentare sind geschlossen.
Regina
Ihr wollt am Ende gar nicht mehr Heim kommen, so viel wie ihr erlebt.
Danke dass wir so schöne Berichte über eure Reise gekommen. Ich beneide euch schon ein wenig.
Macht bitte weiterhin so schöne Sachen und berichtet darüber.
LG Regina
Miriam Arlt
Hallo Gerd!
Wir haben uns eben in der Teamrunde Euren Blog-Eintrag von den Galapagos-Inseln angesehen. Wir waren ganz neidisch und vor allem sehr beeindruckt von den Seelöwen, Haien und Rochen. Wir wünschen Euch weiterhin viel Spaß und Euer Blog bleibt auf jeden Fall weiterhin der letzte Standardtop auf unserer Agenda 🙂
LG von Deinem Mercedes-Benz Team
Tümay
WoooW, einfach nur toll! Wünsche Euch eine wunderbare Weiterreise.
Uwe
Sehr beeindruckendes Video und interessanter Bericht. Sooo nah dran an den Haien – Respekt!
Marleny Dittmann-Alvarado
Hola Gerd:
Gracias por tan interesante información sobre la experiencia en Galápagos. El vídeo es impresionante!
Saludos a los otros aventureros!!
Peter Kehle
Beim Lesen des Galapagos-Blogs kommt bei den „Zurückgebliebenen“ Neid auf……Alles Gute weiterhin.
Peter und Hedel
Johanna
So wunderbare Natur und Landschaft und wir Menschen sind aus lauter Profitdenken und Egoismus immernoch nicht in der Lage zu begreifen worum es geht….
Die Bilder sind wunderbar und machen nachdenklich !
Fred
Unabhängig von den schönen Unterwasseraufnahmen sehe ich immer nur eure glücklichen Gesichter…
Alles richtig gemacht 😉
Weiter so!
LG Fred
Bettina
Einfach fantastisch, eure Begegnungen mit Seelöwen, Schildkröten, Rochen.. ganz bezaubernd, eure Tauchgänge! Ein Traum das alles selbst zu erleben! Liebe Grüße! Bettina