Tag 10 Mazabuka, SAMBIA

Tagesetappe: 360 km, 4,5 h Fahrzeit

Abfahrt ist um 7.00h geplant, man sind die Jungs schnell geworden. Da bleibt sogar noch Zeit dass Stadi mit Gerd seinen Ersatzvorfilter bei Toni montiert. Ach, meine Jungs. Stadi ist adoptiert:-). Allerdings können wir uns nun doch Zeit lassen, denn das Frühstück ist noch nicht fertig, man sei nicht über das frühe Frühstück informiert. Jeden Tag eine neue Überraschung…

Traurig müssen wir uns heute von Tati verabschieden, die uns im Defender als Partnerin von Thomas nicht nur begleitet sondern uns allesamt verbunden hat. Liebe Tati, vielen Dank für die vielen Kleinigkeiten die Du im Hintergrund für uns erledigt und organisiert hast, für die aufmunternden Worte, die Bilder und schade, dass Du unsere Eindrücke nicht weiter mit uns teilen kannst. Auch wenn Du mit den OC-Defenderjungs das unfassbare Glück der Zufallssafari hattest und die Elefantenherde aus der Nähe erleben durftest; jetzt fängt wahrscheinlich das richtige Afrika an. Wir werden Dich vermissen!

An der Grenze nach Sambia sind wir dann um 8.00. Keine Schlange, es könnte so schnell gehen. Könnte. In Zimbabwe und Sambia müssen wir ja neben unseren Visa auch unsere Carnet de Passage (Papiere für die Aus- / Einfuhr des Motorrads) stempeln lassen; in Sambia darüber hinaus noch verschiedene Road und Carbonzölle zahlen. Die Tourinsurance gilt leider nicht, also müssen wir in das nächste Häuschen und die nächsten 27 USD ausgeben. Nach dem Grenzübertritt nach Zimbabwe, der bereits USD70 kostete, lassen wir hier insgesamt USD 97. Laufen die Zusatzkosten schön aus dem Ruder?

Wir fahren endlich nach Sambia rein; Christoph und ich erhaschen einen kurzen Blick auf die Seitenarme der Victoria Falls, die wir ansonsten verpassen, bis in den nächsten Ort und halten dort plötzlich an… Die letzten Insurances werden erstellt. Was war passiert? War es Erfahrung oder mein 7. Sinn, dass ich beim Warten nach 1,5 Std sagte… wahrscheinlich haben sie gleich kein Papier mehr… Genau. So gibt es jetzt ein mobiles Office auf dem Sitz meines Motorrades. Die anderen berechnen wieviel lokale Währung wir denn für unsere ca1200 km in Sambia brauchen und nutzen die Zeit zum Wechseln. Es ist extrem schwül und wir alle stehen im eigenen Saft. Die Stimmung ist nicht überall entspannt. Und als wir im Schatten sitzen, die Einheimischen plötzlich unruhig werden, leert sich der Mega Wolkenbruch über uns. Geschützte im Eingang eines offiziellen Gebäudes harren wir dem Ende, was nicht kommt.

Aus Livingston fahren wir am Ende im Regen um 11.30h los. Und tanken nicht! Die Gruppe, vorgestern durch die Spritknappheit gebeutelt hat nicht mehr viel Sprit im Tank, lediglich Christoph und ich habe keine unmittelbare Not.

Dann kommt, was kommen muss. Frank bleibt liegen, denn die erste Tankstelle, die wir anfahren, hat keinen Sprit für uns. 

Wir verteilen die letzten Reserven, gut so, denn die nächste Tankstelle hat wieder keinen Sprit. Moritz organisiert wie zuletzt in Zimbabwe eine Alternative und so geht es im belebten Dorf über Lehmstrassen zu einem kleinen Laden und Benzin wird aus50 l Kanistern in kleine Kanister umgefüllt. Alte Plastistikflaschen dienen umgedreht als Trichter und fast alle Motorräder erhalten max. 10 l Sprit.

Nach weiteren 40 km ist es für Marcel zu Ende. Unsere letzten 2 x 3 Liter werden umgefüllt. Jetzt wird es dann langsam eng. Aber Ende gut, alles gut. Beim letzten wirklichen Tankstopp können wir alle voll tanken; es ist bereit 15.30h; in das geplant Camp kommen wir nicht mehr. Der Vorschlag in eine Lodge zu fahren wird mit einem klaren Wunsch nach „Upgrade“ quittiert. 

Wie schon in Südafrikas sehe ich große „Werbetafels“ zum Thema AIDS „Responsible  Men – Action Now. Get your HIV Status“. Dies passt zu der Information, die wir von einer südafrikanischen Mitcamperin in Hazyview erhielten. Sie bestätigte, dass AIDS in Südafrika, immer noch ein Problem darstelle, vorwiegend bei den Frauen zwischen 19 – 35. Hier würde das Kernproblem aber die Sugar Daddies sein. Keine weiteren Kommentare nötig, wir kennen das ja auch bei uns.

Ansonsten sind die Dörfer durch die wir fahren jetzt richtig afrikanisch. Sehr viele Menschen und ich bin überrascht, dass Verkaufsstände trotz des Dauerregens weiter besetzt sind. Neben der Hauptstrasse beginnt der Lehm, durch die LKWs sehr vermatscht. Die kleinen Läden bunt gestrichen. 

Die Menschen in Gruppen winken uns zu, freundlich, begeistert, klein wie groß und wir winken entsprechend zurück.

Nach 280 km reißt es links und rechts von uns auf, leider noch nicht für uns; wir fahren weiter im Regen, aber der Blick durch die Bäume und Gebüsche ist klar und unendlich. Erst die letzten 30 km fahren wir regenfrei und kommen im Trockenen in der Unterkunft an. 


2 Responses

  1. Bernd Schmitz
    |

    Oh jeeee…… Nicht mein Klima !

  2. Tati
    |

    Liebe Esther, & liebe Transafrikaner,
    danke Dir für Deine so lieben Worte, ich bin, kaum zurück in good old cold grey and rainy Tschörmanie, auch direkt wieder im Alltag, der mich sofort voll absorbiert hat (deshalb auch erst jetzt eine Meldung von mir…). Trotzdem trage ich all diese schönen Bilder, Erfahrungen und Erlebnisse mit Euch in mir und bin davon getragen und bei Euch! Sooo schade, dass ich Euer Abenteuer jetzt nur noch aus der Ferne mit Euch teilen kann – und bin deshalb umso dankbarer für Euren tollen Blog, der das alles großartig vermittelt! Vielen Dank Euch für diese ganz besondere gemeinsame Zeit! Ihr seid großartig!!
    Ich schicke Euch weiter eine Armee von Schutzengeln, die Euch begleiten – und bewundere Euch, my Heroes of(f) the Road!!! 😘😘😘

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