Wir verabschieden uns von Äthiopien, einem Land was uns alle überrascht und landschaftlich und streckentechnisch begeistert hat. Anstrengend dagegen die vielen Menschen und wenige, aber gestern am Ende zu viele Steine werfende Kinder, sie trafen uns fast alle einmal.
Insgesamt hinterlässt Äthiopien den Eindruck eines Straßenbildes mit vielen Kindern, Jungs – gern Händchen haltend aus Freundschaft -, Alte, Esel und -karren in sämtlichen Variationen, Tiere überall in und um die Dörfer, TucTucs. Alles sehr wuselig.
Wir fahren von der Höhe aus 2.100m wieder hinab und treffen auf 31 Grad, dann wieder hinauf… Nach 50 km kommen wir an eine militärische Straßensperre und einen Militärstützpunkt als wir durch eine 200 Mannschaft links und rechts der Straße fahren. Ein bisschen mulmig ist uns schon.
Zum ersten Mal sehen wir ein abgebranntes Dorf, Waldbrandschäden oder ggf. gezielte Brandrodung aus strategischen, Grenzgebiet nahen Gründen? Wir wissen es nicht. Landschaftlich wird es langsam flacher. Wir verbringen eine gechillte Zeit an der Grenze. Wir sind ja schon sooo erfahren! Fotos leider nicht erlaubt, aber die offiziellen Gebäude und Büros für Visum und Carnet de Passage sind so unbeschreiblich, dass es auf einen Versuch ankommt: 1 leerer 6 qm großer Raum, darin ein grüner, verbeulter Metalltisch 150x70cm, dahinter 1 Person auf einem Armlehnen Campingplastikstuhl (natürlich nicht neu), der auf 2 abgerissenen Zetteln unsere Passnummern notiert und sich das Carnet anschaut. Der andere „Officer!?“, (selten tragen diese Herren Uniform) sitze im offenen Fenster. Meinen Pass lässt er sich dann auch gern reichen. Aber dann kann man ins nächste, ähnlich abenteuerliche Büro gehen. Ach, sie sind alle ganz bemüht, es dauert eben nur.
Wir nehmen es zufrieden hin, dass mal kurz eine neue Auszeit für die Beamten durch das Freitagsgebet erforderlich wird, sitzen im Schatten bei frisch geröstetem Cafe und mümmeln unser Lunchpaket, naja Schlafen biete sich dann natürlich auch an; spätestens als wir unsere Carnets dann abgeben.
Nach 4 oder sind es diesmal 5 Stunden – was ist schon Zeit – geht es weiter. Gerd´s vermeintlich neue Motorrad Batterie ist nicht geeignet, da zu schwach. Verschiede – auch Mess- und Analyseversuche scheitern. Dabei sind unsere technischen Spezies schon alle mit dabei. So fährt die KTM wieder hinter dem Defender her.
Der Sudan begrüßt uns dann um 16.30 mit grenzenloser Freundlichkeit, Menschenleere, großer Weite und mit 40Grad. Bis Sonnenuntergang noch 2 Stunden, so dass klar ist, dass wir unser in Tracks-For-Afrika eingetragenes Wildcamp nicht mehr erreichen können. Eigentlich mega schade, denn darauf hatten wir uns mal gefreut.
Die unglaublich großen und ausladenden Schlaglöcher erfordern unsere Aufmerksamkeit im letzten Sonnenlicht. Wieder einmal kommt es am Ende zu einer über 1 stündigen Nachtfahrt.
Bei einem ersten Stopp in einem „Dorf“ erleben wir dann erstmals den von Moritz angekündigte Kulturunterschied. Neugierig, aber mit Abstand, die persönliche Sphäre respektierend stehen die Menschen vor uns. Anders als in Äthiopien, wo die Reifen unserer Motorräder staunend angepackt und gefachsimpelt wurde, geht es hier deutlich ruhiger zu. Allerdings fällt auch hier auf, dass wenn man auf die Kinder zugeht, diese fast erschreckt zurückweichen.
Wir erreichen unser Hotel in zwei Gruppen, nach verpatztem Abbiegen, kriegen aber gerade noch die Zimmeraufteilung und das überraschend gute Abendessen geregelt und fallen dann nach 12 Stunden unterwegs sein und Zeitumstellung (1 Stunden gewinnen wir) ins Bett.