Tag 31 Khartoum

Tageskilometer 440 km, Fahrtzeit 5.30 h

Der morgendliche Blick aus dem Hotelzimmer zeigt die Gegensätze auf: Eselkarren und MG-Putzen auf dem LKW…

Heute heißt es auf nach Khartoum; jedoch vorher noch „Kanister“ tanken und für Gerd eine Batterie für seine KTM auftreiben, damit er wieder mitfahren kann. Wir hoffen damit da Problem gelöst zu haben. Es bleibt auch noch Zeit zum Duschgel kaufen. Der Rest sieht dem Treiben auf der Straße vorm Hotel zu.

Als Gerd mit Batterie zurückkommt ist die Kette wieder aufgezogen, die Kabel für die externe Befestigung der Batterie befestigt und fachmännisch beschriftet. Und. Es tut. Wieder zu 11 machen wir uns auf den Weg.

Unsere Route haben wir gemeinsam anhand der Warnung vom Auswärtigen Amt auf der Landkarte sowie mit Aussagen von in Kartoum lebenden Kontakten sowie dem Head der „Sudan Bikers“ abgesprochen.

Als Analogie mache ich es einfach: wollten wir von München über Stuttgart nach Frankfurt fahren und im Schwarzwald und Berlin wäre die Lage unsicher, könnte man unbeschadet sein Vorhaben umsetzen. Auch die Freitagsdemo in Karthoum gestern (gern nach dem Freitagsgebet) lässt uns heute unberührt.

Die Hitze ereilt uns nach späterer Abfahrt mit über 40 Grad alsbald.

Ansonsten wollen wir über diesen Tag nicht viel sagen.

Gerd muss nach 190km leider wieder sein Töff an den Defender hängen, die Batterie lädt sich nicht. Das Telefon von JoJo läuft heiß, welcher Plan wird es für Gerd werden. Wie kann es weiter gehen?

Wir fahren indess durch einen unglaublich dreckigen Sudan. Der (Plastik-)Müll an den Straßen, vom Ostwind überwiegend auf die linke Strassenseite gefegt ist, überwältigend. Wahrscheinlich mengenmäßig soviel wie wir es auf unseren bisherigen über 11.000km erwartet aber nicht gesehen haben.

Wir überqueren den Nil. Das ist irgendwie schon ein Ding… Ägypten rückt näher. Noch 10 Tage.

Am Nil dann eine kurze Pause.

Hier passt es prima, dass ich zum zweiten Mal auf dieser Reise quasi vom Stuhl falle; in beiden Fällen bricht er unter mir einfach mal zusammen. Das ist bisher auch nicht von Frank zu toppen, der sich neulich einfach mal beim Essen zurücklehnen wollte, leider vergessen hatte, dass er auf einer Rückenwinden Bank saß. Ups.

Beim nächsten Mal werde ich eine zweite Karriere als Stuhltester in Afrika überlegen. Nach dem Nil dann eigentlich bis Karthoum nur noch stinkige Staub-/ und Dunstglocke.

Ich überlege wie ich diesen Feinstaub aus den Lungen bekomme und denke eine Kur in den Schweizer Bergen könnte hier zeitnah helfen 😉

Wir kommen im Acropole Hotel überraschend sehr gut und mit sehr gutem Essen unter. Wir fallen quasi über das Buffet her.

Eine Lösung gibt es für zwei Themen:

Gerds KTM geht mit einer Spedition an die Grenze und wartet dort auf ihn, der weiter mit uns mitfahren wird. In Ägypten dann entweder mit KTM Ersatzteil wieder flott gemacht und weiter auf zwei Rädern oder im Defender mit KTM hinten dran. Uns bleibt nur Daumen drücken. Alle hier haben ihre technische Erfahrung und Kreativität eingebracht. Mehr kann das Team nicht tun.

Zum Zweiten entscheiden wir uns zu zwei Tagen Wüstenfahrt statt neben einer Bahnlinie auf einer 200 spurigen Piste dahinzurasen.

Hierzu organisiert uns OC ein zweites Begleitfahrzeug, welches uns nun 3 Tage für den Gepäcktransport begleiten wird. Jetzt ist ein Teil der Qualen und weiterer Materialschadensrisiken genommen (bisherige Aufstellung noch im Werden, aber einzig komplett unbeschadet ist bisher Christoph). Das Abenteuer und die Aufregung und Respekt vor der für uns unbekannten Größe Sand bleibt. Aber wir wollen in die Wüste.

Morgen wird getestet.

Jetzt kommen die Bilder und wir sind dann schon wieder Offline!

  1. Barbara Rossi Meier
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    Liebe Esther

    Gerne bieten wir Kost und Logis in den Schweizer Bergen an, damit sich der afrikanische Feinstaub wieder verflüchtigt.
    Auf Wunsch könnte der Aufenthalt mit etwas Kaminfeuerromantik, Skifahren, Schneeschuhlaufen sowie langen Gesprächen und Fotogucken gepimpt werden. Erfreulicherweise wäre Toni nicht vonnöten dafür 😉

    Bei Interesse bitte melden bei: Barbara und Roger

    PS: Vielen Dank für die tollen Fotos, die eindrücklichen Berichte und den leisen Sarkasmus! Bitte unbedingt auch unsere Schweizer Mitfahrer von Unbekannt grüssen.

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