Tag 34 Wadi Halfa oder noch in der Wüste

Tageskilometer: 177km, Fahrtzeit: 2,33h

Trotz Ausschlafens treffen wir uns alle vier um ca. 7.15h im Innenhof. 

8,5 Grad zeigt das Termometer, die Sonne ist noch nicht durch die Wolken gekommen, die Nacht war, wie der Tag vorher entsprechend kalt. Für ein Frühstück müssen wir in den Ort, vorher noch ein paar Bilder vom Nil, Krokodil-los.

Ein holländischer Gast aus dem Nubian Gueshouse gesellt sich zu uns, nachdem unser Gastgeber uns um Ort gesehen und sich natürlich auch schon wieder um uns gekümmert hatte. 

Der Holländer ist für 3 Wochen allein im Sudan unterwegs und reist weiter nach Ethiopien. Sein Ziel alle Länder in Afrika zu bereisen. 26 davon hat er bereits. Für Athiopien und die steinewerfende Kinder kommt sein Tipp, wir sollten uns im Dorf einen Erwachsenen greifen, der etwas zu sagen hat, der würde den Kindern erklären, dass es nicht richtig sei mit Steinen auf Toursten zu werfen, für uns zu spät. Naja. Vielleicht beim nächsten Mal. 

Wir sind entspannt, haben  nur 177 km vor uns und geniessen einen Spaziergang durch den Ort. Wir geniessen diese für uns ruhige Zeit und kommen uns vor wie im Urlaub. Endlich können wir mal durch einen Ort bummeln und die Stimmung einatmen, müssen nicht Zielen, der Gruppe oder sonstirgendetwas hinterherhetzen. 

Unsere Wüstenabenteuerer sind wahrscheinlich auch schon los, schliesslich müssen wir das Motorrad von Gerd noch in Wadi Halfa abholen, um dies über die Grenze zu schieben…

Die Menschen (Nubier) sind alle sehr freundlich, grüssen, bieten Tee an. Insgesamt sehen wir 90% Männer, Frauen und Kinder fehlen im Strassenbild.

Bevor wir fertig gepackt haben, erhalten wir die Info, dass wir doch jetzt schnell tanken sollen, da der Sprit knapp wird und in Wadi Halfa keiner erhähltlich sein wird. Also kommt unser Gastgeber hinten bei Stadi auf dem Töff mit und legt selbst Hand an die Zapfsäule. So kann tanken auch gehen.  Mit nichts Dir nichts haben wir unsere Tanks gefüllt. Umgerecht für 14 cent pro Liter.  

Um 11.15h machen wir uns dann auf den Weg. Wir nehmen Geschwindigkeit auf, werden jedoch jäh von einer abbrechenden Fahrbahn gestoppt. Einfach weg. Und das gleich zweimal hintereinander. Ein paar Kilometer später dann ein WInken des Polizisten von gestern Abend, an dessen Strassensperre wir uns gestern nach dem Hotel in Abri erkundigt hatten. Er fragt nach ob es geklappt hat. Handzeichen wie gestern Abend zum Schlafen reichen aus um uns verständnlich zu machen. „Chole Tamam“- Alles Gut. Schukran, danke.

Die Landschaft ist grandios. Karge Wüste und überwiegend gute Fahrbahn, abgesehen natürlich von den Schlaglöchern und dann Goldgräberstadt. Wir machen Fotos, werden bei unserem Stopp aber freundlich daraufhingewiesen, dass die Bilder bitte zu löschen sind. Es handelt sich um eine Stadt, in der Gold An- und Verkauf stattfindet. Skuril finden wir, löschen zunächst die Bilder, um diese aber im iphone unter gelöschte Bilder wieder herstellen zu könnne. Die GoPro kommt ungeschoren davon. 

Dann entscheiden wir uns für eine kleine Fotosession im Sand. Die Landschaft bietet sich gerade an und auch wir können Sand fahren, haben Spass. Und dann sind wir auch schon in Wadi Halfa. 15.00h. Zeit ohne Ende. Schon am Ortseingang werden wir abgefangen von einem Sudanesen, der uns bis zum Hotel folgt und erst hier klar wird, dass es sich um den „Spediteur“ von Gerds Motorrad handelt. Wir versuchen auf OC / JoJo zu verweisen, wissen ja auch nicht, wann die zweite Gruppe ankommen wird. Erstmal ein bisschen Wäsche waschen, dann in die Stadt, so unser Plan, den wir auch umsetzen. 

Ab 17.00h startet das Leben auf der Strasse langsam und wir sind mittendrin. 

Abendessen finden wir dank einer Empfehlung von der Strasse ebenfalls, nachdem unser eigener Versuch nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Zu fremd war uns was wir hätten aussuchen sollen. Und bitte nicht schon wieder Omlette.

Wir checken den Tracker, denn langsam wird es dunkel und unsere Kollegen sind immer noch nicht zu uns gesto0en. 

Notfallnummern gibt es ja immer noch nicht, aber wir haben den 2ten Tracker, wonach wenigsten klar ist wio wir sind. Am Ende müssen wir erfahren, dass die Gruppe ein weiteres Nachtcamp in der Wüste aufschlägt und 3 Motorräder wohl einen Schaden haben. Die Meldungen sind zeitlich wahrscheinlich überlappend, so dass wir nicht einordnen können, wie die Meldung zu den Totalsausfälle mit dem „Weiterfahren“ einhergehen. Treffepunkt soll morgen 8.00 an der Tankstelle sein. 

Der „Fixer“ für die sudanesische Seite ist auch schon ganz unruhig und wartet im Hotel auf uns; wir aber können nichts beantworten, nur auf morgen vertrösten. Wissen nicht, was OC vorbesprochen hat. 

Shisha Rauchen verschieben wir auf die Zeit in Ägypten, sitzen stattdessen in der Hotellobby und spielen endlich mal Karten… es ist wie Urlaub…für uns 4.

Wir drücken die Daumen für unsere Wüstencamper, die Meldung, es ginge allen gut, beruhigt. Wir allerdings sind mit unserer Entscheidung weiter zufrieden und haben unsere beiden Tage im Sudan sehr genossen.

Morgen erwartet uns sicherlich ein langer Tag an der Grenze. Wir werden alle ägyptische Nummernschilder bekommen; was ich ziemlich cool finde ;).

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