Tag 42 Kairo – der letzte Tag

Am Morgen geht es gemeinsam früh los, der Plan – wir haben einen – besagt: Besichtigung Pyramiden, dann Fahrt ins Ägyptische Museum: Museum_Kairo, anschließend um die Ecke ins Souk und dann zum Abschlussabend in ein Restaurant mit Bauchtanz.
Es beginnt bereits zu nieseln als wir uns auf das Pyramiden/Sphinx Gelände gegenüber unserem Hotel machen. Das Frühstück, nun ja wir erinnern uns vielleicht besser einfach nicht (im Foyer auf dem Sofa, sowas wie Brötchen aus der Plastiktüte, „La Vache qui rie“ Käse – wenigstens ich konnte darüber lachen – und Café mit Müh` und Not und auf Nachfrage auch für alle, später sogar eine zweite Tasse – Nescafé.) lassen wir dann doch gern hinter uns. Bilder vor der Cheopspyramide hatten wir ja tatsächlich schon auf dem Weg nach Alexandria gemacht. Das erscheint jetzt ein bisschen irrwitzig, wo wir sie doch nun direkt vorm Hotel haben; aber wir erinnern uns, dass wir eigentlich mit den Motorädern aufs Foto wollten, immerhin haben die meisten von uns auf unserem Gruppenfoto in der Hitze noch die Motorradklamotten an. Nun stehen wir direkt vor den Pyramiden von Gizeh. Beeindruckend, wenn wir in der Nacht vorher noch kurz gelesen haben, dass diese zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit gehören und das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike sind. Ups. Natürlich sind sie auch – seit 1979 – Weltkulturerbe. Ein paar Fotos an und auf der mittleren, der Chephren (Kafre) Pyramide und dann schaffen es irgendwie nur die OC Jungs, Zoltan Christoph und ich in die Cheopspyramide. Das allerdings ist für mich schon ein Highlight. Nicht, weil es im Gang nach oben unglaublich eng und heiß ist. Einfach jeden klaustrophobischen Gedanken verdrängend und sich kurz wundern, wie das funktioniert, wenn bei gutem Wetter Busladungen voll hier im Gang hoch und runter kriechen. Der Gang ist gefühlt 80cm breit, gebückt liegen die Arme auf den Handläufen und hoch (später runter) geht es. Das Ziel ist die zentrale Königskammer. Komplett viereckig 10m auf 5 m und fast 6 m hoch. Granitstein auf Granitstein, beeindruckend. Und alle weiteren Info dann auf Wikepedia. Auf dem Rückweg bewacht auch keiner mehr die Sphinx und mit dem „AreaTicket“ erhalten wir dann noch einen Eindruck aus der Nähe. Bis auf uns Neuägyptologen ist der Rest der Gruppe schon in Richtung Museum aufgebrochen, was ihnen zeitlich wenig nützt, da der Stau dicht ist und wir mit einer Stunde späterer Abfahrt fast schneller durchkommen. Das Museum selbst ein tolles Gebäude, der Neubau im Entstehen, nach unserer afrikanischen Erfahrungen können wahrscheinlich mit beginnender erster Baufälligkeit unsere Enkel den Umzug der Exponate ins neue Museum verfolgen, vielleicht lassen sich die Gegenstände dann auch schon beamen, idealerweise mit QRCode Beschreibung, was eine wirkliche menschliche Erleichterung wäre. Derzeit sind die Exponate sehr gut zugänglich, insbesondere der Tutanchamun Bereich nicht sichtbar oder besonders gesichert, die Beschriftungen teilweise noch handschriftlich von den Entdeckern und die zeitliche Zuordnung dem Nichtägyptologen nicht wirklich ersichtlich. So reihen sich Sarkophage, Mumien, Papyrosrollen, Grabbeigaben, Dynastien auf 2 Stockwerken irgendwie doch wirkungsvoll aneinander. Der Lavazza Café draußen ist dann eins der kleinen Highlights samt der zügig und freundlichen männlichen Bedienung. Unser Abstecher auf dem Weg zu unserem Nildampfer mit Liveband und Bauchtanz ist bedingt gelungen; von wegen Mitbringsel wird sich das wohl auf den Flughafen verlegen. In wunderschöner baulicher Umgebung einer Moschee findet sich so viel entsetzliches Plastik-Spielzeug, dass mir der Atem stockt. Wir verteilen uns in Kleingruppen, können aber nur in einem Bogen wieder zu unserem Treffpunkt laufen. Es sollte unser letzter gemeinsamer Abend werden und ich würde gern etwas nettes schreiben. Aber wie kann das gelingen? Wir erinnern uns an den vorletzten, unseren internen letzten Abend in diesem wunderbaren Restaurant mit dem ausgezeichneten Essen. Unser highlight, wir fanden stil- und gruppengerecht. Jetzt stehen wir am Anleger eines Nilschiffes. Die Außengestaltung des Piers mit großen Plastik (was sonst) Skulpturen. Ich muss lachen als ich das Zebra und Frank in seiner schwarz/weißen Motorradjacke sehe. Einer der lustigsten Momente. An einem langen Tisch neben der Band inmitten der Touristengruppen nehmen wir Platz. Ein Bier und ein nichtalkoholisches Getränk spendiert unser Veranstalter sowie das Essen. Die Musik laut, die Sängerin auch, netter Bauchtanz und ein Derwisch. Unterhaltung nicht möglich. Einige von uns treffen sich dann draußen an der Reling. Keine Abschlussrede, kein Dank, kein Gruß, keine Zusammenfassung der Tour, keine guten Wünsche. Wir verlassen das Schiff um uns im Hotel selber zu sammeln und 2 Stunden später zum Flughafen zu fahren.

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