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Transafrika-Expedition
“…Diese Motorrad-Expedition ist nur für Teilnehmer geeignet, die bereit sind, die Lungen voller Staub, die Taschen voller Sand und das pure Abenteuer in den müden Knochen zu genießen. Sicherlich ist diese Reise das verrückteste, anstrengendste, teuerste, sinnfreiste und gefährlichste, was du jemals mitmachen wirst. Doch wenn du immer noch am lesen bist, ist dir fast schon nicht mehr zu helfen!„If life is boring“… es ist wohl an der Zeit die Wohlfühlzone zu verlassen und das bloße Lesen übers Abenteuer im Couchpotato-Stil mit dem echten Abenteuer Afrika einzutauschen.“ – Joe Küster, Gründer von OVERCROSS
AUF WAS DU DICH EINSTELLEN SOLLTEST
Die typischen Teilnehmer einer solchen Expedition sind Teilnehmer, die den Gedanken an Staub verschmierte Gesichter, schlafen im Dreck, und begrenzte Auswahl von maximal einem Paar T-Shirts, Unterhose, Socken (für Wochen) als sehr sexy empfinden……. und bei diesem exquisiten Gedanken auch noch grinsen müssen! 😉
„Auf dieser einmalige Expedition sollten nur Typen wie du und ich dabei sein“, Joe Küster Bj. 1966, Gründer von OVERCROSS, dreifacher Vater und dein Tourguide auf der Transafrika-Expedition, an welcher er 2014 gescheitert ist. Doch Aufgeben ist keine Option und so führte er sie 2016/2017 erfolgreich das erste Mal durch. „Mit inzwischen weit über 100 000 Kilometern Afrika-Erfahrung kann ich guten Gewissens sagen, dass diese Afrika-Durchquerung weit entfernt von dem ist, was man eine Pauschalreise nennt. Diese Tour ist in all ihrer professionellen Vor- und Aufbereitung eine hundertprozentige EXPEDITION! Das heißt: eine Entdeckungsreise des Kontinents und der eigenen Grenzen. Leute, die eine der großen „Marken-Reiseenduros“ als Einstiegsgrundlage sehen, können sich sicher sein, dass das „Marken-Image“ ihnen auf der Tour wenig nützen wird. Ein gerütteltes Maß an Reise- & Enduroerfahrung sowie mentale Stabilität sind Bedingung, um an dieser Transafrika-Expedition teilnehmen zu können.“
TRAUST DU DICH DAS? NA DANN…
Anreisetag: Transkontinentalflug nach Südafrika
Wir sind die Nacht durch geflogen und landen gegen sieben Uhr morgens auf dem OR Tambo International Airport, wo wir den Rest des Teams treffen werden. Von Johannesburg aus fliegen wir weiter nach Kapstadt, wo wir um 11:00 Uhr auf dem Cape Town International Airport (CPT) landen werden, um dann zum 30 Kilometer entfernten Lager zu fahren, wo wir schon mit den Zollpapieren erwartet werden. Die Zollpapiere sind bereits erledigt und alle Motorräder aus dem Zoll. Abladen, auspacken, die Zollformalitäten Carnet de Passage (ATA) unterschreiben. Nachdem wir die Motorräder fahrbereit gemacht haben, fahren wir nicht zum Check-In im Cape Grace Hotel, bei lecker Fünf-Sterne-Essen. Weit gefehlt: wir trinken ein kaltes südafrikanisches Bier, essen bei „Mama Afrika“ Krokodil und schlafen mit unseren Bikes in einer Lagerhalle „über den Dächern“ von Kapstadt!
Start zur Transafrika-Motorradtour
Am Kap der guten Hoffnung machen wir nach dem Sonnenaufgang über Südafrika das Startbild! So jung und vor allem so frisch werden wir nie wieder zusammenkommen.
Kilometer 00.000: 8:00 Uhr, es geht los. 12.000 Kilometer einmal quer durch Afrika liegen vor uns!
Vorbei an Kapstadt fahren wir einmal um die Bucht nach Sommerset West. Kurzer Stopp für ein Frühstück „to go“ (oder eher „to drive“)…. zum Chapman’s Peak Drive. Die ersten Bilder und Aufnahmen eines langen Tages on the road werden uns noch fesseln, bevor wir über die legendäre und entspannte Garden Route Mosel Bay erreichen werden, um etwas Festes zu uns zu nehmen. Frühstück und Abendessen werden für die nächsten Tage und Wochen die einzige Mahlzeit sein, die wir zu uns nehmen werden. Ein Vorteil für all die, die ein paar Pfunde zu viel haben und diese Tag für Tag auf der Strecke lassen werden. Am Spätnachmittag werden wir vor Sonnenuntergang den Knysna Park erreichen, den ersten Reisetag schließen wir auf einer Wildlife Safari mit einem südafrikanischen Sundowner ab. Hier ein visueller Eindruck von Südafrika.
Adrenalin auf der Garden Route bis ans Grab!
Wir packen das erste Mal die Zelte ein und starten bis zur 50 Kilometer entfernten Brücke durch. Heute gibt es 211 Meter freien Fall zum Frühstück. Nach einem ordentlichen Adrenalinschub vom höchsten Bungee – Absprungplatz der Welt sind wir munter und fit für den Tag und den nächsten Stopp. Wir hängen Dich an eine Seilbahn, die Dich in 30 Meter Höhe durch den Wald katapultieren wird! Wer dann immer noch Hunger hat, der bekommt auch sein wohl verdientes Frühstück. Doch dann geht es endlich „on the road again“. Besinnliche Gespräche ohne Antworten mit dem Visier – entlang der Garden Route genießen wir das Leben (oder dass wir noch am Leben sind?). Nach ca. 500 Kilometern Asphalt und Schotter erreichen wir das Grab von Harry Potter. Zeit für eine Andacht und Zeit sich niederzulegen, denn morgen ist ein neuer Tag mit neuen Abenteuern in Südafrika.
Aufstieg zum Königreich Lesotho
Sonnenaufgang: Wir bauen das Camp ab und machen uns auf zum 60 Kilometer entfernten Ort Hofmeyr. In dieser tristen Transitstadt machen wir unseren Frühstücksstopp und füllen Tanks und Futtertaschen für den heutigen Marathon-Tag auf. Die heutige Tagesetappe mit rund 650 Kilometern Distanz wird eine der zähesten Etappen der ersten Woche. Über Bundesstraßen durch das Bundesland KwaZulu Natal erreichen wir nach rund 250 Kilometern die Grenze zum Königreich Lesotho. Nach den Grenzformalitäten und einem Mittagssnack wird es auf Schotterpisten quer durch das Königreich bis auf 2800 Höhenmeter gehen. Nun wird es das erste Mal spannend: Über Schotterpässe durchqueren wir das Hochland im Drift, unglaubliche Bilder und Eindrücke werden heute den zweiten Teil des Tages prägen, bevor wir im Herzen des Königreiches Lesotho Bob`s Campground erreichen. Das Bad im Matebeng Fluss ist der einzige Luxus, den es heute gibt. Aufgrund der Nachttemperatur, die zwischen +5-10°C liegt, lassen wir uns offen, ob wir nicht doch in Onkel Toms Hütte campieren.
Abstieg zum Schlachtfeld
In 2800 Höhenmetern geht für uns die Sonne über Afrika auf. Wir sind am höchsten Punkt unserer Transafrika-Expeditions-Safari angekommen und genießen diesen kalten Morgen bei einer Tasse heißem Kaffee auf einer Hochebene, die es in sich haben wird. Wie jeden Morgen starten wir die Motoren der Enduros und Geländewagen als Auftakt für ein neues Abenteuer. Über 1000 Höhenmeter werden wir heute den spannendsten aller südafrikanischen Pässe herabfahren, den Sani Pass, der meist fotografierte und meist befahrene Pass in Lesotho. Viele Endurofahrer der letzten Südafrikatouren meinten, alleine dieser Pass sei eine Reise wert. Am Fuße der Drakensberge erreichen wir erneut die Grenze nach Südafrika.
Nach unserem dritten Grenzübertritt auf dieser Enduro- und Off-Road-Expedition stehen wir auf den „Battlefields“ (Schlachtfelder) im ehemaligen Königreich der Zulu. Der Zulukrieg von 1879 war ein unerklärter Krieg zwischen den Zulu und dem wilden Volk der Teetrinker. Nachdem das britische Empire mit seiner Waffenüberlegenheit die Zulu in der Schlacht bei Ulundi geschlagen hatte, hörte das Königreich der Zulu auf als souveräner Staat zu existieren. Inmitten dieser Schlachtfelder endet unser fünfter Reisetag durch Afrika.
Aufstieg zum König nach Swasiland
Morgendliche Zeremonie: Kurzer Blick auf die Karte, die Motorräder starten und dann auf zum nächsten Kaffee. Wir gehen davon aus, dass wir auf dieser Reise kein Begleitfahrzeug (wie sonst bei unseren Motorradreisen) haben. Dennoch ist es für Teilnehmer, die diese Transafrika-Tour mit den OVERCROSS-Zebras oder mit dem eigenen Geländewagen fahren wollen möglich, sich auf diese Tour einzubuchen. Man weiß nie für was ein Begleitfahrzeug alles gut sein kann. Wir freuen uns auch Euch mit auf diese Expedition zu nehmen, auch wenn hier immer wieder von Motorradreisen oder der Enduro die Rede ist! On the road again: Wir verschwinden über Südafrikas Landstraßen mit unseren Enduro-Motorrädern in das Königreich Swasiland. Fast nur auf Asphalt geht es durch das bergige Königreich bis zum Hlane Royal National Park. Der Hlane Royal National Park ist Heimat der größten Herden von Löwen, Elefanten, White Rhinos, Giraffen und einer ganzen Reihe weiterer Tieren hier in Swasiland. Wir machen uns mit dem Land Rover des Parkrangers auf Pirsch und genießen den Sundowner inmitten der afrikanischen Tierwelt.
Auf dem Weg zur Silvesterparty
Der letzte Tag im alten Jahr beginnt entspannt: In aller Ruhe die sieben Sachen packen, gemütlich frühstücken und dann 220 Kilometer durch die Wälder von Swasiland und die restlichen Kilometer bis nach Hazyview! Am Nachmittag erreichen wir unsere Lodge und füllen ALLE Tanks bis ins neue Jahr auf!
ES IST ZEIT ZU FEIERN! Silvester in Afrika und nur noch elf Länder und einen Kontinent vor uns.
Happy New Year, Goodbye Südafrika
Das neue Jahr in Afrika beginnt mit dem Katerfrühstück, Kaffee, Aspirin und einem Konterbier. Auf die Enduros, behutsam den Motor starten und auf zur Ausnüchterungstour entlang des Krügerparks.
Nach über 3000 Kilometern haben wir die Bundesstaaten Western Cape, Eastern Cape, Kwazulu-Natal, Mpumalanga und Limpopo durchquert und machen uns nun auf die letzten Kilometer zur Grenze nach Zimbabwe. Die Neujahrstour und die letzten Kilometer schonen wir unsere angeschlagenen Köpfe auf Asphalt, den wir bis zur Grenze im Norden unter die Stollenräder nehmen, bis die Sonne untergeht und der Kopf wieder durchgeblasen ist. Vor dem Sonnenuntergang erreichen wir ein Old Mine Guesthouse von 1919, in dem wir die Nacht verbringen werden.
Durch das Land der Shona
Welcome to Zimbabwe! der Grenzübertritt findet mit der Durchquerung des Limpopo Flusses statt, welcher abhängig vom Wasserstand und den wartenden Krokodilen gemacht wird. Nach dem wir die Enduros und Geländewagen durch die Zollformalitäten haben, kann es losgehen. Nächstes Etappenziel ist Masvingo, welches wir über die Hauptroute anfahren. Ca. 40 Kilometer entfernt machen wir Stopp in Great Simbabwe und tauchen ein in ein Stück afrikanischer Geschichte. Der 1926 gegründete Rhodes Matobo Nationalpark, der seit 1953 Matobo Nationalpark heißt, ist der älteste Nationalpark Simbabwes. Im Jahr 2003 wurde er von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Seine Bekanntheit bekam er nicht nur, weil hier Cecil Rhodes begraben liegt, sondern auch wegen der imposanten Felsformationen aus Granit. Vor 2000 Jahren lebte auf den heiligen Hügeln die Ethnie der Shona und hinterließ ein reiches Erbe an Felszeichnungen, die wir zu Fuß besuchen, da wir auf der Transafrika-Motorradreise „nur“ unser „Stollenzeichen“ auf den Schotterpisten für eine verschwindend kurze Zeit hinterlassen werden.
In dem von Robert Mugabe „regierten“ Land ist, wie in keinem anderen Land der Welt, die Lebenserwartung innerhalb eines Jahrzehntes von 55 auf 44 Jahre zurückgegangen! 50% der Menschen des Landes sind unter 16 Jahre alt und das Durchschnittsalter liegt bei ca. 19 Jahren! Es bleibt eine Frage der Zeit, bis die neue Generation das Land wieder zu dem Rhodesien macht, was es in „alten Tagen“ einmal war. Auf unserem OVERCROSS Youtube-Kanal findet ihr dieses Video einer Overlandtour mit dem Truck.
Adrenalinschock Victoria Falls
Mit dem Sonnenaufgang über Afrika beginnt ein neuer Tourtag. Zelte einpacken, ein Schluck Kaffee, ein Keks und rauf auf das Motorrad / die Reiseenduro, on- und offroad in Richtung Nordnordwest. Stop over bei dem Hwange Nationalpark. Je nach Tourverlauf, Gruppendynamik und Interesse werden wir im Hwange Nationalpark auf Safari gehen. Motorrad-/Enduroreisen sind in Simbabwe eher ungewöhnlich, Endurostrecken sind de facto nicht bekannt und das wird für die kommenden Länder so bleiben! Mach Dir VOR Deiner Buchung bewusst, dass Du auf eine Enduroexpedition gehst, die on- wie offroad für viel (sehr, sehr, sehr viel) Überraschung sorgen wird! Wir bereisen Simbabwe zur Regenzeit, das heißt ca. 33°C Durchschnittstemperatur mit ca. 5 Regentagen im Monat. Wenn es regnet, dann richtig! Die Schotterpassagen sind Schlammpassagen, die Verbindungspisten schmierig und die Straßen gefährlich. Route 1, 2 oder 3? Welches Abenteuer hättest du denn heute gerne? 😉 Das Ende der simbabwischen Durchquerung wird die Victoria Falls Bridge an der sambischen Grenze sein, wo wir uns bei den weltberühmten Viktoriafällen die Adern mit Adrenalin vollpumpen werden! Empfehlenswert ist, in die Schlucht über den „Gorge Swing“ zu springen oder die Long Way Down Raftingtour abzupaddeln – eine der heftigsten Raftingtouren der Welt!
Auf den Spuren von Cecil Rhodes
Mit dem Sonnenaufgang beginnt unser Morgenritual, Tasse Kaffee in Kopp, Bike Check, besprechen der Tagesetappe und LOS: In 128 Metern Höhe überqueren wir auf englischem Stahl und Holzbalken die 1903 in England erbaute Victoria Falls Bridge. 1903 hatte diese Brücke Cecil Rhodes in Auftrag gegeben und ließ diese von England per Seeweg und Bahnfracht zu den Victoria Falls transportieren um einen weiteren Meilenstein für den Kap-Kairo-Plan zu setzen. Nach nur 14-monatiger Fertigungs- und Aufstellzeit wurde die Brücke von George Howard Darwin, dem Sohn von Charles Darwin eingeweiht. Der Simbabwe-Ausreisestempel wird in die Pässe „eingehämmert“! Wir überqueren ca. 200 Meter spannende Geschichte und folgen einer imperialistischen Idee: den Kontinent Afrika zu durchqueren. Erneute Abfertigung am sambesischen Zoll und dann heißt es erstmal sich auf einer unspektakulären Asphalt-„Rennstrecke“ ausruhen, bevor wir uns einer Off-Road-„Abkürzung“ Richtung Nordost widmen – die am Ende des Tages keine sein wird, wenn wir die Bahnbrücke im Niemandsland nicht überqueren können… nun ja, das ist ein anderes Abenteuer 😉
Das junge Sambia
Sambia: Über die Copperbelt-Ebene reisen wir nordwärts Richtung Lusaka. Das fruchtbare Land (zumindest bei Frauen mit 5 Kindern im Durchschnitt) steht auf Platz 141 von 187 im Human Development Index. Das junge Sambia (Unabhängigkeit 1964) gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV-Infektionsrate der Welt und zählt mit ca. 740 000 AIDS-Waisen zu den Waisenhäusern Afrikas. Englisch wird als Amtssprache gesprochen, was uns durch die verschiedenen Ethnien und Sprachen wie Nsenga, Tumbuka, Ngoni oder Bisa hilft. Ab Lusaka werden wir optional die Bahn oder den Asphalt nehmen. Sollte die TAZAR (Tansania-Zambia-Railway) aus technischen oder organisatorischen Gründen nicht auf Spur gehen, werden wir nicht auf der Linie von Cecil Rhodes fahren, sondern unsere eigene Spur vorbei am Lower Zambesi National Park hinterlassen. Sambia, welches vormals als Nordrhodesien bekannt war, bietet eine Vielfalt an Tieren und Pflanzen in großen Nationalparks, hier ein Video. Wir durchqueren das Land der Wasserfälle auf ca. 1200 Kilometern von den Viktoriafällen aus, über den großen Luangwa Fluss, bis zum eigenen Wasserfall am Wegesrand 😉
Enduroexpedition entlang des Malawisees
Mit den ersten Sonnenstrahlen machen wir uns auf die letzten Kilometer Richtung Nordost durch Sambia und zum Grenzübertritt nach Malawi. Unser Reisetag wird nur durch die Wartezeit am Grenzposten unterbrochen, welche wir nutzen können, um zu frühstücken, zu tanken, Zähne zu putzen und Postkarten zu schreiben. Mit viel Glück kommen wir zügig an die Reihe und somit um das Postkarten schreiben herum! Nach der Abwicklung der malawischen Grenzformalitäten beginnt die Durchquerung von Malawi. Über relativ gut ausgebaute Straßen fahren wir zum Malawisee. Runter von der Straße und entlang des Malawisees off-road bis zur Lodge. Der letzte Satz hat es in Sachen fahrtechnische Überraschungen in sich! Unsere Enduroreisen sind bekannt für einen „Kampftag“ diese Etappe am Malawisee kann zur „Überraschungsetappe“ werden! Am Ende dieser abenteuerlichen Etappe: Sprung in den See, Wunden lecken und lecker Krokodil essen, mit dem Blick auf die Artgenossen am See.
On the road durch Malawi und Tansania
Den Sonnenaufgang über dem Malawisee genießen wir bei einer Tasse Kaffee. Die Route führt an der westlichen Flanke des rund 30 000 Km² großen Malawisees entlang. Die Grenze zu Tansania werden wir wie schon gewohnt „pole pole“ (Swahili: langsam) angehen. In der Zeit, in der die Grenzformalitäten abgewickelt werden, können wir die „Leckereien“ des Songwe Grenzflusses genießen und noch einmal die beeindruckenden Szenen vor dem geistigen Auge abspielen lassen, bevor wir Malawi verlassen. Wie immer tanken, essen und Postkarten schreiben, bevor es wieder auf den Sattel und durch ein neues afrikanisches Land geht. Für den heutigen Nachmittag haben wir noch unendlich harte, afrikanische Kilometer auf Pisten vor uns. Dieser Tag wird uns mit seinen anspruchsvollen Streckenabschnitten lange in den Knochen stecken. Zum Sonnenuntergang erreichen wir die Kaffeeregion Tansanias, wo wir uns aufs Ohr hauen.
Reisetag durch Tansania
Frühstück mit frisch gebrühtem Kaffee direkt von der Plantage – wenn nicht jetzt, wann dann? Den Push-up-Effekt des Kaffees werden wir für die unendlichen Weiten Tansanias brauchen. Das Tagesziel heute ist der bekannte Ruaha Nationalpark, welchen wir über mehr oder weniger gut ausgebaute Strecken/Pisten bis zu unserem Nachtlager im 1000-Sterne-Hotel in Tansania erreichen. Wir durchqueren Tansania in Richtung Arusha. Auf dem Weg liegt der Ngorongoro Krater, welchen wir nach Absprache besuchen können. Bitte beachtet, dass die Safari NICHT in der Reisekalkulation inkludiert ist und von jedem selbst zu tragen ist! In Arusha befindet sich eine unserer wichtigsten Versorgungsstationen entlang der Transafrika-Tour: Joe’s Freunde und Partner Sebastian und Alpha haben in der Motorradstation ein Dutzend Motorräder, die Overcross für seine Tansania-Motorradreisen nutzt. Entsprechend groß ist die Motorradwerkstatt. Jojo und Sebastian organisieren (just in time) die nötigen Materialien für die Inspektion und Reparatur an unseren Maschinen, sodass bei unserer Ankunft alles zur Wartung bereit liegt! Wir verbringen mit den Enduroprofis aus Tansania sicherlich eine entspannte Zeit und versuchen Sebastian mit in den Norden zu entführen 😉
Vollgas am Kilimandscharo vorbei nach Nairobi
Wenn die Sonne hinter dem Kilimandscharo auf geht, heißt es für uns Abschied nehmen. Es wird auf unserer Tour nicht die Zeit für einen Besuch der Serengeti sein, doch wir werden sicherlich wieder kommen….und dann… Vorbei am Mount Meru fahren wir weiter in Richtung Norden. Durch die ewige Weite bleiben Euphorbien das einzige Highlight, bis der Mount Longido auftaucht, an dem wir eine Rast einlegen, bevor wir die Grenze zu Kenia erreichen werden. Nach dem Grenzübertritt von Tansania nach Kenia erreichen wir Nairobi, wo wir in der Fanzi Road schon mit Ersatzteilen erwartet werden. Nach rund 6000 Afrika-Kilometern haben wir – sofern dies nötig ist – den Nachmittag über Zeit unsere Motorräder im Stadtzentrum von Nairobi mit neuen Reifen zu bestücken. Unser „Online“-Guide Jojo wird alles weitere aus dem „Off“ organisieren. Am Abend werden wir mit ein paar Bikern aus Nairobi und dem Royal-Enfield-Importeur in der Kroko Bar dinieren und ein Krokodil verzehren. Was wir nicht schaffen, nehmen wir als „Dogi Bag“ zur Wegzehrung mit. Gegen Abend ketten wir uns an die Bar und spülen den Staub die Lunge hinunter bis der Arzt kommt! Zeit zum schlafen haben wir genug… wenn wir wieder zu Hause sind 😉
1001 Afrika-Kilometer….
Unser nächstes Ziel ist die Grenze nach Äthiopien. 1001 Kilometer Enduro pur, 1001 Kilometer quer durch Kenia bis die Sonne untergeht und wir das Lager aufbauen. Ein Tag, wie er härter kaum sein kann. Die Nacht im Zelt, keine Dusche, kein Frühstück und Kilometer runterreißen. Unsere Wegbegleiter sind Elefanten, Giraffen und die anderen Irren vor Dir auf der Reise-Enduro, die heute wieder mal an Ihre Grenzen kommen werden. Die Sonne über Kenia geht auf und der Tag beginnt, wie der letzte geendet hat, bis die Grenze zu Äthiopien erreicht ist. Uns erwartet gemessen an der Einwohnerzahl der größte Binnenstaat der Welt, welcher auf dem Human Development Index den Platz 173 von insgesamt 187 Ländern einnimmt. Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, welches durch Rodung und den Fall der Kaffeepreise mit der Subsistenzwirtschaft bis über die Hungergrenze herabgewirtschaftet wurde. Es stellt sich die Frage, ob man ein Land bereisen sollte, in welchem laut laut WHO und UNICEF nicht einmal jeder zweite Äthiopier Zugang zu sauberem Trinkwasser hat? Ein klares JA: Über den Individualtourismus, wie wir ihn durchführen (im besonderen auf dieser Tour) gelangen Devisen auf dem direkten Weg zu den Menschen, die es am meisten benötigen. Laut Weltbank lebten im Jahr 2000 noch 56 Prozent der Bevölkerung von weniger als $1,25 pro Tag. Im selben Jahr wurden von der IDA (Weltbank Fonds für die Ärmsten) 60% der Straßen als gut oder befriedigend eingestuft. Diese Daten sind sicherlich veraltet, die aktuelle Situation werden wir bei der Durchquerung von Äthiopien selbst erleben. Wir sollten uns darauf einstellen, dass die Infrastruktur in dem unterentwickelten Land für uns ein ein langer und beschwerlicher Weg werden wird. Dieses Land wird zusammen mit dem Sudan sicherlich ein unbeschreibliches Erlebnis auf der Motorradexpedition durch Afrika sein.
Motorrad-Reisetag in Äthiopien
Der Schlagbaum nach Äthiopien geht hoch und wir starten durch in Richtung Addis Abeba. Die karge Landschaft wird grüner und saftiger, ein Gebiet mit hoher Löwen-, Hyänen-, Giraffen- und Elefantenpopulation und stellenweise katastrophalen Pisten und Straßen. Es gibt genügend zu sehen und zu fotografieren, auch wenn wir zehn Stunden am Tag on tour sind. Stopps für Fotos und Nationalparks, wie den Abidjatta-Shalla Nationalpark werden wir uns gönnen, sofern wir „in time“ sind! Zeit für die ein oder andere Rast wird mehr oder minder knapp bemessen sein, wenn wir Stunde um Stunde, Kilometer für Kilometer die afrikanische Landschaft von Horizont zu Horizont durchqueren. Kurzer Stopp zum tanken, essen und Wasservorräte auffüllen. Und weiter führt uns die Motorradexpedition, weiter dem Norden mit einer erbarmungslosen Wüste entgegen. Duschstopp im afrikanischen Großstadtdschungel Addis Abeba. Die nächtlichen Konferenzen der Stadthunde über den Dächern von Addis hallen durch die Höfe und Straßen der Stadt bis zum Sonnenaufgang. Wie bei unserem Politiker wird gebellt bis der Arzt kommt, keiner kann sich kurz fassen und jeder will das letzte Wort haben, auch wenn es nur ein inhaltlich leeres Gebelle ist. Wer in einer afrikanischen Nacht schon einmal auf einem Dach übernachtet hat oder diese in einem billigen Stundenhotel zwischen Kakerlaken, Flöhen und eben jenem Hundegebell zugebracht hat, der weiß warum wir uns für die heutige Nacht ein Vier-Sterne-Hotel gönnen. Auf der anderen Seite sind wir nach dem Höllenritt so gebürstet und gebügelt, dass wir sicherlich auch in jeder Kaschemme gut schlafen würden
Auf dem Weg zum Ursprung des blauen Nils
Vorbei am Merkato, mit ca. 100 Hektar einer der größten Märkte in Afrika, der TÄGLICH von einer Viertelmillion Menschen besucht wird. Frisch versorgt mit Wasser und Brot machen wir uns über die äthiopischen Pisten her. Unser erstes Etappenziel ist das alterwürdige Gonder, wo wir den Abend an der Fasilidas-Burg mit den äthiopisch-orthodoxen Christen das Timkat-Fest im sagenumwobenen Bad von Fasilidas feiern könnten, wenn wir am 20. Januar schon da wären… was eher unwahrscheinlich ist, jedoch auf dieser unvorhersehbaren Expedition möglich sein kann! Das Epiphanienfest mit der Prozession und Feierlichkeit zur Taufe von Jesus Christus und der in 1830 Metern Höhe gelegene Tanasee, dessen Abfluss im Ort Bahir Dar der Ursprung des blaue Nils ist, sind sicherlich die Highlights, welche wir auch nach der Feierlichkeit besichtigen werden. Vor rund 2000 Jahren lebten ca 400 000 San in Afrika, wovon noch ca. 100 000 im südlichen Afrika leben. 1652 begannen die Niederländer mit der Vernichtung der Pygmäen in der Kapregion, von welcher wir gestartet sind. Heute sind wir ca. 10 0000 Kilometer weiter nördlich, am Ende ihres Jagdgebietes angekommen. Sicherlich durchstreifte ein einziger San nicht ganz Afrika für die Jagd, dennoch legte ein San-Jäger 4 000 Kilometer pro Jahr zurück! Das entspricht gefühlt der durchschnittlichen Kilometersumme eines Warnwestenfahrers 😉
Vom Busch in die Wüste, von Äthiopien in den Sudan
Die Pisten Äthiopiens und die letzte Nacht werden uns noch schwer in den Knochen stecken. Der heutige Fahrtag ab der sudanesischen Grenze bis nach Khartum wird eher ein langer und eintöniger. Wir durchqueren den Süden in einem Tag auf Asphalt bis in die Hauptstadt des Sudans, wo wir kurz vor Sonnenuntergang eintreffen werden.
Durch die Nubische Wüste
Entlang dem „Sudan Express“ werden wir die Nubische Wüste, welche bei den Kopten auch als „Taseti“ (sandiges Bogenland) bezeichnet wurde, auf ca. 1000 Kilometern durch das ehemalige Königreich von Nobatia durchqueren. Das Wüstengebiet zwischen dem dritten Nilkatarakt und Khartum, gilt als Hochkultur des Alten Ägypten. Im Wüstenland der hochgewachsenen hamitischen Nubier begegnen wir kulturhistorische Relikte der antiken Pyramiden, Gräberstädte und Tempelruinen, welche vor unserer Zeitrechnung aus der Kulturblüte des Königreichs von Kusch entstanden. Übernachten werden wir in oder bei der ältesten Totenstadt der Königsnekropole des Reiches von Kusch. Ein letztes mal Auffüllen der Wasser- und Benzintanks im Sudan. Voll betankt geht es wieder zurück in die erbarmungslose Wüste, die sicherlich unsere letzten Kräfte einfordern wird, bevor wir die Grenze an der Eisenbahnstation 1 zum Königreich der Pharaonen überschreiten.
Grenzübertritt nach Ägypten
Inschallah wird uns die Fähre in den Morgenstunden schon empfangen. Nach dem „auszollen“ der Motorräder in Wadi Halfa können wir die Maschinen an Bord tragen und auf dem Ponton oder Barge (das ist abhängig davon welches einsatzbereit ist) eine (old school) Überfahrt genießen. Auf der Transafrika-Endurotour wird dies unser Kerntermin sein. Die Grenzsituation zwischen Ägypten und Sudan kostet jedem Reiseveranstalter den letzten Nerv! Vielleicht ist das der Grund, warum keiner die Durchquerung anbietet? Wir verlassen den Nubiasee und kommen mit dem Grenzübertritt nach Ägypten zum Nassersee. Vor uns die Hafenstadt Abu Simbel und ein Behördenmarathon, um die Motorräder in Ägypten zuzulassen und neu zu versichern. Mit unseren neuen ägyptischen Nummernschildern können wir dann nach Abu Simbel zur lang ersehnten Dusche einfahren.
Auf den Spuren der Pharaonen
Wir verlassen Abu Simbel auf Teerstraßen in Richtung Norden entlang der Sahara. Die Wüstenwelt mit ihren vereinzelten Vulkankratern wechselt sich ab mit den eintönigen Luftspiegelungen der Sahara und der Langeweile der Teerstraße, die sich bis hinter den Horizont zieht. Nach 250 Kilometern ist der Checkpoint Assuan erreicht. Endlich ein paar Kurven und der Staudamm von Assuan ist erreicht. Auf der Khazan Assuan Road überqueren wir den Nil und folgen ihm nordwärts bis zum Tal der Könige an der Lebensader Ägyptens. Luxor, größte Stadt Oberägyptens, wird für uns der letzte Versorgungsstützpunkt sein. Ab Luxor ist es nur noch ein „Katzensprung“ durch das Land der Pharaonen. Die Nacht werden wir unweit des Karnak-Tempels verbringen und am Folgetag entscheiden, ob wir das Schiff auf dem Nil nehmen oder das Land wie geplant mit der Enduro durchqueren.
Entlang des Nils nach Kairo
Wir verlassen den grünen Nil-Gürtel und tauchen in den frühen Morgenstunden in die Arabische Wüste (Teilwüste der Ostsahara) ein. Wir durchqueren die Wüstenzunge von Quena mit den Enduros, sofern die Pistenverhältnisse und unsere Kondition dies zulassen. Entlang des Nils reisen wir weiter zu unserem großen Etappenziel: Kairo. Die Straßen werden belebter und man spürt förmlich die Metropole, die sich mit den Menschenmassen auf den Straßen ankündigt. Westlich des Nils sehen wir schon von weitem die Pyramiden von Gizeh. Ein großes Ziel ist erreicht. Wir stehen vor der Sphinx und den Pyramiden, das Etappenziel Afrika ist nach rund 12 000 Kilometern geschafft und wir haben den „schwarzen“ Kontinent einmal in der Länge durchquert! Zeit für ein gutes kaltes Bier.
On the Road zum Ziel: Alexandria
Die letzten Kilometer durch Ägypten können wir entspannt angehen. Die Strecke von Kairo nach Alexandria besteht aus gut ausgebauten Asphaltstraßen. Zeit zum Entspannen und die Reise noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir werden in Alexandria von Ali empfangen, mit dem wir Abendessen gehen, bevor wir einchecken und am nächsten Tag die Motorräder zum nervenzehrenden ägyptischen Zoll bringen, wo bereits der Container auf uns wartet.
Zurück nach Kairo
Für den Rückflug geht es zunächst nach Kairo zurück und von dort aus mit dem Flugzeug in Richtung Heimat.”
Quelle und Tour Beschreibung des Veranstalters “OVERCROSS” auf seiner Homepage:
https://www.overcross.com/de/motorrad/afrika/die-transafrika-reise-enduro-expedition-647